DATASEC ist gewappnet gegen einen Blackout

DATASEC arbeitet seit einigen Monaten an einem belastbaren Krisenvorsorgekonzept, um sicher durch den Winter zu kommen. Die Angst vor einem Blackout hält man für real.

Die derzeitige Ukrainekrise ist längst eine Bedrohung der heimischen Wirtschaft. Dabei ist es in vielen Bereichen – wie beispielsweise in der IT – nicht die Angst vor einer Rezession. Es ist viel mehr die Sorge vor einem totalen Blackout oder auch nur kleineren Stromausfällen, die die Netzstabilität beeinträchtigen. Bei den Siegener Digitalisierungs-Spezialisten von DATASEC arbeitet man deshalb bereits seit einigen Monaten an einem belastbaren Krisenvorsorgekonzept. Das Unternehmen ist europaweit erfolgreich im Bereich Business Process Outsourcing für das Informationsmanagement. Unternehmen leiten ihr komplettes Dokumentenaufkommen nach Siegen zu DATASEC und von dort wird es für die jeweiligen Prozesse, z.B. den Rechnungseingang oder für Kundenserviceprozesse, digitalisiert, Informationen extrahiert und per KI klassifiziert. Vereinbarte Service Level, die mitunter im Stundenbereich vereinbart sind, müssen gewahrt werden, Abläufe sind minutiös aufeinander abgestimmt. „Einen Stromausfall können wir uns nicht leisten. Wir müssten sofort die komplette Arbeit einstellen. Die Folge wäre dann eine gravierende Störung in Form von Rückstaus in den Abläufen. Und das wäre dann über Wochen so“, erklärt Geschäftsführer Sebastian Weber. Und davor will man gewappnet sein. Vor einer Gasverknappung hat er weniger Angst, kritisiert aber den aktuellen Wirtschaftsminister Robert Habeck. Denn das bis vor einigen Tagen noch geforderte dogmatische Abschalten der drei noch verbliebenen AKW wäre eine fahrlässige Gefährdung für die Industrie: „Man merkt, dass pragmatische wirtschaftliche Notwendigkeiten und betriebswirtschaftliche Grundlagen nicht seine Themen sind. Als Minister muss er das Wohl des Landes und nicht ein Parteiprogramm im Auge haben. Hier sind die Prioritäten falsch gesetzt.“

Notaggregate und eigene Tankanlage für den Ernstfall

Strom ist für DATASEC eine Grundvoraussetzung für das Arbeiten. Das eigene Rechenzentrum verfügt schon immer über ein Notstromaggregat mit 100 KVA-Leistung. Alle weiteren Firmengebäude in der Welterstraße und im Billweg verfügen jetzt ebenfalls über dieselbetriebene Notstromaggregate mit 100 bzw. 60 KVA.  Da der Markt leergefegt ist, musste man lange recherchieren, um wenigstens Mietgeräte zu finden, bis die gekauften Geräte lieferbar sind. Fündig wurde man in Bayern und Belgien. Sobald es zu einem Stromausfall kommt, springen die Generatoren automatisch an und übernehmen sofort die Stromversorgung. Und sollte das – warum auch immer – nicht sofort funktionieren, dann überbrücken Batterien für die ersten Minuten. Was aber tun, wenn ein Blackout die gesamte Infrastruktur lahmlegt und dadurch auch Tankstellen nicht mehr zuverlässig liefern können. Das Krisenteam hat auch darauf reagiert und auf den Betriebsgeländen mobile Tankanlagen montieren lassen. Mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 1900 Litern ist das IT-Unternehmen für rund sechs bis acht Tage vollständig autark und kann die Generatoren weiterbetreiben. Neben dem Siegener Rechenzentrum sind alle Kundendaten auch an zwei weiteren Standorten in Frankfurt und im Siegerland gespiegelt. Man will auf Nummer sicher gehen.

Geschäftsführer Sebastian Weber: „Man merkt, dass pragmatische wirtschaftliche Notwendigkeiten und betriebswirtschaftliche Grundlagen nicht die Themen von Minister Habeck sind. Als Minister muss er das Wohl des Landes und nicht ein Parteiprogramm im Auge haben. Hier sind die Prioritäten falsch gesetzt.“

Alles hängt von allem ab!

Die Gefahr vor einem Blackout ist in Deutschland deutlich gestiegen. Doch was wären die Folgen? Im schlimmsten Fall würden Ampeln ausfallen, Geldautomaten kein Geld mehr geben und Computer, Telefone und sogar Wasserversorgung würden nicht mehr funktionieren. Denn alles hängt von allem ab. Bei einem Blackout kommt es zu einem großflächigen Stromausfall, der mehrere Stunden oder sogar Tage anhalten kann. In Deutschland fließt Strom üblicherweise mit 50 Hertz durch die Leitungen. Kleine Schwankungen sind normal. Wenn aber mehr Strom wird als ankommt, gerät das Netz aus dem Gleichgewicht. Das führt zu Frequenzstörungen. In einem Notfall-Stufenplan der Netzbetreiber sind die Szenarien geregelt. Bei einem Abfall der Frequenz auf unter 47,5 Hertz sieht dieser in letzter Konsequenz vor, dass alle stromerzeugenden Anlagen vom Netz getrennt werden, damit die Kraftanlagen keinen Schaden nehmen. Das deutsche Stromnetz ist anfälliger, als man glauben mag. „Auch, wenn der ernsthafte Blackout ausgeblieben ist, wir haben in den letzten Jahren immer öfter erlebt, dass unser Generator im Rechenzentrum kurzfristig angesprungen ist, meist nur wenige Momente, aber das kann schnell auch mal anders enden“, so Weber mahnend. Das deutsche Stromnetz gerät vor allem im Winter an seine Grenzen, wenn mehrere kritische Faktoren zusammenkommen. Der Ausfall oder das Abschalten von Kernkraftwerken, die sogenannte „Dunkelflaute“ bei Windkraft- und Solaranlagen oder niedrige Wasserfüllstände in den Speicherseen der Wasserkraftwerke. Das alles kann sich schnell summieren.

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